Sell & ebbes wird zu unverpackt auf Rädern!

 

Ich wurstele mich nun schon so lange durch alle möglichen Informationen über Schritte, die ich gehen muss, um einen Unverpackt-Laden zu eröffnen. Wir haben uns die wenigen freien Läden in der Umgebung angesehen und für uns gemerkt, dass wir eigentlich wirklich am liebsten hier in Wiesental bleiben möchten. Hier kennen wir die Menschen und sie kennen uns. Hier kommt der eine oder andere vielleicht auch einfach mal nur auf eine Tasse Kaffee herein. Hier ... fühle ich mich wohl und sicher.

 

Es gibt auch einen freien Laden, der zwar noch umgebaut werden muss, aber bei dem sind und bleiben wir ganz dicht dran.

 

Irgendwo schnappte ich auf, dass es eine gute Idee ist, seine Geschäftsidee erst einmal auf Märkten auszuprobieren. Das klingt plausibel, aber wie bitteschön soll ich das machen? Ich kann ja nicht mit einem Bollerwagen voll Bins von hier in der Gegend herumziehen. Also können könnte ich schon, aber weil es sich immerhin um Lebensmittel handelt, darf ich nicht, was ich könnte. Jedenfalls nicht so einfach.

 

Vorgestern kamen wir auf die Idee, einen Food Truck umzurüsten. Gut, der ist schon ein bisschen teurer als ein Bollerwagen, aber, so könnte es gehen ... und wenn es nicht geht, verkaufen wir ihn eben wieder. Freilich ist das ein Risiko, aber eben nur ein geringeres.

 

Wie gesagt: Diese Idee hatten wir vorgestern ... und prompt stieß Thomas im Internet auf https://fuellmal.de/.

 

Ich traue es mich jetzt gar nicht zu sagen, aber gestern morgen saßen wir gestiefelt und geschnürt im Auto und gurkten also in die Eifel, um Jessi zu besuchen - und wir waren begeistert! Sie ist erst seit 4 Wochen unterwegs, also noch in der absoluten Anlaufphase, aber ich finde, sie erreicht etwas ganz Wichtiges: Sie bringt die Idee des verpackungsfreien Einkaufs zu den Menschen, erreicht sie in ihrem Lebensumfeld und kann ihnen so, und ich fürchte nur so, zeigen, dass das Konzept gar nicht so schwierig ist. Das Problem ist nämlich, das kam auch ganz deutlich in einer Umfrage, die ich gemacht habe, heraus, dass man eigentlich ja schon gerne auf Schachteln und Tüten verzichten würde, wenn man dann nicht 20 km bis in den nächsten Laden fahren müsste. Eine Dose oder ein Glas beim Einkauf in den Korb zu packen, fällt den allerwenigsten schwer, schwer ist es nur, den Behälter auch zu den Bins zu bekommen.

 

Wir stehen eine ganze Weile, gucken uns an, was da so passiert, und unterhalten uns auch ganz lange mit Jessi, gehen dann um die Ecke, lunsen noch einmal und müssen beide lauthals lachen: Kaum hatten wir das Feld geräumt, hat sich um ihren Wagen eine große Menschentraube gebildet! - Genau SO erreicht man also Menschen!

 

Wir werden weiter die Augen nach einem Laden offen halten und, wie schon gesagt, an dem einen sind wir ganz feste dran, aber wir haben einen Plan B - also eigentlich einen Plan A2 ... oder vielmer A1+ - Also ich finde die Idee klasse!